Oberliga Baden-Württemberg: Neckarsulmer SU – SSV Reutlingen 05 3:1 (0:0)

Der SSV Reutlingen hat sein Auswärtsspiel der Oberliga Baden-Württemberg bei der Neckarsulmer Sport-Union trotz Überzahl mit 3:1 (0:0) verloren. Das Tor für die Reutlinger erzielte Willie Sauerborn.

„Unerklärlich“, schüttelte SSV-Trainer Maik Schütt nach dem Spiel den Kopf. Unerklärlich war es wirklich, was sich der SSV in Neckarsulm leistete. Schütt ließ mit derselben Aufstellung wie am vergangenen Samstag beginnen, und der Beginn gestaltete sich ähnlich erfolgversprechend. Die Männer von der Kreuzeiche hatten das Spiel eigentlich klar im Griff. Bereits in den ersten Spielminuten hatte der SSV gute Chancen. Beispielsweise Willie Sauerborn in Minute neun, der alleine vor dem Tor vergab. Oder Jonas Preuß, der ebenfalls in der ersten Viertelstunde bereits zwei gute Möglichkeiten hatte, aber einmal an Torwart Marcel Susser scheiterte und einmal knapp am linken Pfosten vorbeischoss. 

Reutlingen nutzt Chancen nicht

In der 18. Minute dann brachte Tobias Fausel Sauerborn als letzten Mann kurz vor dem Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Philipp Schlegel zeigte glatt Rot. Den fälligen Freistoß jagte Tim Schwaiger über das Tor. Von der Überzahl merkte man allerdings kaum etwas. In der Folge hielt Neckarsulm gut dagegen. Erst kurz vor der Halbzeit kam der SSV noch einmal zu einer Chance, als wiederum Preuß am NSU-Keeper scheiterte.

Reutlinger Führung währt nicht lange

In der Halbzeitpause wechselte Schütt den wieder genesenen Onesi Kuengienda für Toni Suddoth ein. Kuengienda sollte auf der rechten Seite für Betrieb sorgen. Das tat er auch gleich. Drei Minuten nach der Pause bekam Sauerborn den Ball und versenkte zum 0:1 (48.). Der Jubel währte allerdings nur kurz, denn in Minute 57 klingelte es auf der anderen Seite. Die NSU konterte im eigenen Stadion. Pasqual Pander bedankte sich für ein Zuspiel von links mit dem Ausgleichstreffer ins leere SSV-Tor. Und damit nicht genug. Dieselbe Szene wiederholte sich noch zweimal. In Minute 67 lochte ebenfalls Pander nach Zuspiel von Philipp Seybold ein. Und nur zwei Minuten später gab es die Kopie von rechts: Diesmal legte Pander vor, und der eingewechselte David Gotovac vollendete. „Wir wurden dreimal ausgekontert in zwölf Minuten“, zeigte sich auch Kapitän Pierre Eiberger anschließend völlig konsterniert.

Schlussoffensive bleibt wirkungslos

Zwar warf der SSV mit einem Doppelwechsel – Armin Zukic und Ilias Soultani kamen für Samuel Mayer und Denis Lübke – noch einmal alles nach vorne. Aber die kleineren Chancen, die sich der SSV in den Schlussminuten noch herausspielen konnte, blieben samt und sonders beim Neckarsulmer Keeper hängen. 

Schütt: „Das tut weh. Das war sowas von unnötig.“

„Im Fußball kann man nicht immer alles erklären“, war Schütt schwer enttäuscht. „Das darf nicht passieren, das war zu wenig.“ Insbesondere mit der wieder einmal mangelnden Chancenverwertung haderte der Trainer. „Wenn man 70 Minuten in Überzahl spielt, muss man so ein Spiel gewinnen. Aber dann muss man seine Chancen auch mal nutzen. An der Zielstrebigkeit und Kaltschnäuzigkeit müssen wir arbeiten.“ Und auch Eiberger stimmte zu: „Wir waren zu fahrlässig, auch mit den Hundertprozentigen.“ Die Marschrichtung für die nächsten Wochen ist damit vorgegeben.

So spielten sie:

Neckarsulmer Sport-Union:  Susser – Bellanave (68. Eitelwein), Gebert (76. Stadler), Seybold, Müller, Romano, Fausel, Neupert, Mägerle (46. Klotz), Pander, Schorn (25. Gotovac)

SSV Reutlingen: Piu – Suddoth (46. Kuengienda), Staiger, Jäger, Eiberger, Lübke (73. Soultani), Sauerborn, Mayer (73. Zukic), Schwaiger, Preuß, Nuraj

Tore: 0:1 Sauerborn (48.), 1:1 Pander (57.), 2:1 Pander (67.), 3:1 Gotovac (69.).

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02.09.2020 (svolk)

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