Der SSV Reutlingen verliert äußerst unglücklich gegen den FC Astoria Walldorf II. Drei Lattentreffer des SSV und zwei späte Gästetore durch Hofmann und den eingewechselten Kronemayer.

Nach schwachem Beginn kam der SSV im Verlauf immer besser ins Spiel und erspielte sich ein deutliches Chancenplus. Abgezockte Walldorfer zeigten durch ihre hohe Effizienz, warum sie für viele überraschend gut in die Saison gestartet sind. Ein bitterer Abend für die Kreuzeichekicker, die sich für ihren großen Aufwand nicht belohnen konnten.

Schwacher Beginn in der ersten Hälfte

Die Geschichte der ersten Halbzeit ist schnell erzählt. Dem SSV war die fehlende Spielpraxis durch die zahlreichen Spielausfälle in den letzten Wochen deutlich anzumerken. Das Reutlinger Spiel war geprägt von vielen Fehlpässen und Ungenauigkeiten, sodass kein rechter Spielfluss entstehen wollte und die Offensivbemühungen zumeist harmlos verpufften. So war die einzig erwähnenswerte Szene der ersten halben Stunde eine Flanke von Schiffel in der 18. Minute auf den einköpfbereiten Ganaus, die aber vom Walldorfer Keeper Kletti geklärt werden konnte. Immerhin defensiv standen die Reutlinger sicher und haben – außer einem Schuss von Waack (18.) aus 20 Metern, der deutlich links am Tor vorbei ging und einem weiteren Schuss von Lässig (41.), der zu hoch angesetzt war – keine Walldorfer Abschlüsse zugelassen.

Mehr Druck in den letzten zehn Minuten

Mit zunehmender Spieldauer gelang es den Reutlingern, sich immer mehr aus der Umklammerung der druckvoller beginnenden Gäste zu lösen. Nach 38 Minuten kam Kapitän Pierre Eiberger aus 20 Metern zum Schuss, der allerdings über das Tor ging. In Minute 40 setzte sich Ganaus stark gegen einen Walldorfer Abwehrspieler durch, traf aber aus spitzem Winkel nur die Latte. So ging es dann mit einem 0:0 in die Pause nach einer ersten Halbzeit, die sich überwiegend unspektakulär im Mittelfeld abgespielt hatte. Maik Schütt analysierte später, dass die Reutlinger in Hälfte Eins nicht ins Spiel fanden und viele Fehlpässe spielten, zu denen sie vom starken Gegner aber auch gezwungen wurden.

Zweite Hälfte beginnt mit offenem Schlagabtausch

In der ersten Minute der zweiten Hälfte legte Jonas Preuß quer auf Schwaiger, dessen Schuss aus 18 Metern aber von der Abwehr geblockt werden konnte. Schrecksekunde dann in der 49. Minute auf der Gegenseite, als Jerome Weisheit bei einer Rückgabe von Jäger wegrutschte, den Ball aber in letzter Sekunde doch noch klären konnte. Im Gegenzug schoss Schwaiger aus 17 Metern. Der Walldorfer Torhüter konnte nur abklatschen und Bleart Dautaj knallte den Ball im Nachschuss an die Latte (50.). Wiederum im Gegenzug konnte Weisheit einen abgefälschten Walldorfer Schuss im Nachfassen festhalten (51.). Die flache Hereingabe von Ganaus brachte Schwaiger in eine gute Schussposition, aber auch hier klärte Kletti in höchster Not, diesmal per Fuß (52.).

Reutlinger Druckphase nach gut einer Stunde

»In der zweiten Halbzeit haben dann die Kräfte nachgelassen«, resümierte der Walldorfer Coach Andreas Bauer nach dem Spiel. Dabei dachte er wohl an die Reutlinger Drangphase Mitte der zweiten Halbzeit. Zunächst hatten die Gäste noch eine Konterchance in der 59. Minute, als Weisheit gegen den freistehenden Fordyce Hlywka retten konnte. Dann ging es Schlag auf Schlag: Flanke von Schumann auf Ganaus, dessen Kopfball aus rund sechs Metern vom starken Kletti gehalten werden konnte (63.). In Minute 66 flankte dann der immer wieder antreibende Schwaiger auf Ganaus, dessen Kopfball erneut abgewehrt wurde. Im Nachschuss scheiterte der zwischenzeitlich eingewechselte Zukic am glänzend aufgelegten Walldorfer Schlussmann. Nur eine Zeigerumdrehung später war es wieder Zukic, diesmal ging sein Schuss aus rund 20 Metern über das Tor.

Alles oder Nichts

In der Schlussphase spielten die Reutlinger dann mit immer höherem Risiko und wollten das Spiel unbedingt gewinnen. Eine scharfe Hereingabe von Schwaiger setzte der agile Noah Ganaus abermals an die Latte – dritter Lattentreffer unseres SSV am heutigen Abend (83.). In der 88. Minute konnte Benjamin Hofmann die Konfusion in der aufgerückten Reutlinger Abwehr nutzen und unbedrängt zum 0:1 einköpfen. Nach einem weiteren Schuss von Armin Zukic in der 89. Minute sorgte dann ein Konter der Walldorfer für die endgültige Entscheidung: Sven Kronemayer schob völlig frei ins linke unter Eck zum 0:2 ein (90.+2). »Wenn Du die Torchancen nicht machst, gewinnst Du halt nicht«, stellte Maik Schütt anschließend fest.

Fazit und Ausblick

Heute konnte sich der SSV nach schwachem Beginn zunehmend ein Übergewicht erarbeiten. Dabei kamen die Reutlinger auch immer wieder zu gefährlichen Abschlüssen, scheiterten aber entweder an Torspieler Kletti oder am Aluminium. Insgesamt also ein betrüblicher Abend für die Mannschaft, die aber angesichts der zahlreich herausgespielten Chancen dennoch optimistisch auf die kommenden Aufgaben blicken kann. »Es müssen Punkte her.«, gibt Schütt die Devise für das kommende Heimspiel gegen Rielasingen aus. Die Partie findet bereits am kommenden Samstag um 15:30 Uhr an der Kreuzeiche statt.

So spielten sie

SSV Reutlingen

Weisheit – Jäger, Eiberger, Lübke, Dautaj (61. Zukic), Schiffel, Ganaus, Mohr, Schwaiger, Jonas Preuß (77. Meixner), Schumann

FC Astoria Walldorf II

Kletti – Alexa, Nagelbach, Waack, Lässig (78. Weißer), Wink, Baumgärtner (73. Herzog), Fordyce Hlywka (65. Kronemayer), Varivoda (49. Sanneh), Hofmann, Geigle

Tore

0:1 Benjamin Hofmann (88.), 0:2 Sven Kronemayer (90.+2)

Zuschauer

540

Schiedsrichter

Martin Wilke

28.09.2021 (dibe)

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