Der SSV Reutlingen ist mit einem Unentschieden beim SV Oberachern  ins Oberligajahr 2023 gestartet. Die Mannschaft von Trainer Maik Stingel vergab im zweiten Durchgang gute Möglichkeiten um als Sieger vom Platz zu gehen. Für den Aufreger der Partie sorgten drei gelbrote Karten innerhalb von fünf Minuten.

Die Anfangsphase der Partie gehörte Gastgebern, in der dritten Spielminute prüfte Marin Stefotic erstmals SSV Schlussmann Alejandru Piu mit einem Distanzschuss. Auch zehn Minuten später war Piu wieder zur Stelle, als Luca Fritz Stefotic mit einem schönen Steilpass in Szene setzte. Stingel wechselte bereits früh in der Partie und tauschte nach 21 Minuten Jovan Djermanovic gegen seinen Bruder Vladan aus. Kurz darauf wurde der SSV erstmals offensiv aktiv, nach einem schönen Tempogegenstoß fand die Hereingabe von Riccardo Gorgoglione aber keinen Abnehmer. Die Kreuzeiche-Kicker kamen Mitte der ersten Hälfte besser in die Partie, hatten aber Glück als Fritz mit einem Flachschuss nur den Außenpfosten traf. Die beste Reutlinger Möglichkeit in Hälfte eins hatte Denis Lübke (42. Spielminute), der nach einer Schiffel Flanke aus acht Metern zum Kopfball kam, die Kugel aber zu zentral aufs Tor brachte.

SSV deutlich mutiger in Hälfte zwei

Der SSV startete mit ordentlich Zug zum Tor in den zweiten Durchgang. Abnor Nuraj zwang Redl kurz nach Wiederanpfiff mit einem schönen Schlenzer aus 16 Metern Torentfernung zu einer Glanzparade. Nur vier Minuten später kam der SSV zu einer Doppelchance: Vladan Djermanoivs Schuss wurde im letzten Moment abgeblockt, bei der darauffolgenden Ecke köpfte Kevin Founes den Ball am knapp am zweiten Pfosten vorbei. In der 70. Minute hatte der SSV Aluminium Pech, Nils Staiger nahm sich ein Herz und traf aus 20 Metern die Latte. So verpasste es der SSV, vor 360 Zuschauern, aus seiner besten Phase der Partie heraus den Führungstreffer zu erzielen. Die Nullfünfer wurden wieder einmal von einem dreistelligen Anhang unterstützt, der die Mannschaft über 90 Minuten nach vorne peitschte.

Drei Platzverweise innerhalb von fünf Minuten

Die sonst eher ereignisarme Partie wurde zwischen der 72. und 77. Minute doch noch plötzlich turbulent, der Grund dafür: gleich drei Platzverweise. Abnor Nuraj gab mit seinem zweiten Foul den Auftakt zum Kartenregen und wurde von Schiedsrichter Philipp Hofheinz des Feldes verwiesen. Drei Zeigerumdrehungen später griff der Unparteiische wieder zweimal in seine Tasche, diesmal sah Oberacherns Mehmet Güzelcoban seine zweite Gelbe Karte des Tages. Zwei Minuten später war der, gerade noch in Unterzahl agierende SSV, plötzlich in Überzahl. Stefotic sorgte mit einem unnötigen Einsteigen gegen Piu für die dritte gelbrote Karte innerhalb von fünf Minuten. Trotz eines Mannes mehr verloren die Reutlinger in der Schlussviertelstunde ihren Offensivdrang und hatten dazu noch etwas Pech als Hofheinz auf weiterspielen entschied, nachdem der eingewechselte Marco Gaiser nach einer Ecke im gegnerischen Strafraum zu Fall kam. Den Hausherren gelang kurz fast noch der Lucky Punch, zum Reutlinger Glück war die Latte im Weg.

Stingel lobt Leistungssteigerung: »Zwanzig gute Minuten«

»Das passt heute vom Ergebnis her, keine der beiden Mannschaften hat verdient das Spiel zu verlieren«, bilanzierte SSV Trainer Maik Stingel, nach seinem Pflichtspieldebüt als Cheftrainer der Nullfünfer. Oberacherns Übungsleiter Fabian Himmel stimmte Stingel zu: » Es war ein Spiel mit wenigen Torchancen, ein klassisches Unentschieden eben.«  Stingel lobte besonders den start seiner Mannschaft in den zweiten Durchgang: »Das waren zwanzig gute Minuten.« Nach den drei Platzverweisen sah der 30 Jährige »ein wildes Spiel, indem wir uns es trotz einem Mann mehr am Ende auch nicht verdient haben zu gewinnen.«

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