Beim Heimspiel gegen den SV Oberachern konnte der SSV Reutlingen nicht ganz an die starke Leistung vom vergangenen Mittwoch anknüpfen. Gegen Oberachern reichte es aber immerhin zu einem weiteren Punkt. Das Reutlinger Tor erzielte Pierre Eiberger.

Ereignisarme erste Halbzeit

Insbesondere zu Beginn des Spiels zeigte sich, dass beide Mannschaften aus englischen Wochen kommen. Die Frische und Spritzigkeit fehlte auf beiden Seiten, das Spiel plätscherte meist im Mittelfeld vor sich hin. Ernsthafte Chancen gab es keine. Reutlingens Schlussmann Enrico Piu hielt in Minute 11 gegen Nico Huber. Samuel Mayer zog in Minute 25 aus der zweiten Reihe ab, schoss aber am Tor vorbei. Wenig später hatte der SSV tatsächlich so etwas wie eine Doppelchance, als zunächst Onesi Kuengienda und im Nachschuss Ivan Cabraja aus der zweiten Reihe an Oberacherns Torspieler Mark Redl scheiterten (26.). Ansonsten gab es aus Reutlinger Sicht noch ein unerfreuliches Ereignis, als Yannick Sagert verletzt ausgewechselt werden musste (30.). Für ihn kam Luca Lennerth ins Spiel. Sonst tat sich nichts, es blieb beim Halbzeitstand von 0:0.

Spiel nimmt an Fahrt auf

Halbzeit zwei begann zunächst ohne Wechsel, aber mit etwas mehr Tempo. Ein Reutlinger Angriff konnte von den Gästen abgewehrt werden (50.). Drei Minuten später musste Kuengienda verletzt raus, für ihn kam Muhamad Sanyang. Nur eine Minute später der erste echte Aufreger des Spiels: Piu verhinderte mit einer glänzenden Doppelparade gegen Huber und Cemal Durmus den Reutlinger Rückstand (54.). Zwei Minuten später war Piu jedoch machtlos, als Durmus zum 0:1 abzog (56.). Die Gästeführung hatte sich angedeutet, die Oberacherner hatten in den letzten Minuten zunehmend Druck entwickelt. Nachdem Piu noch zweimal nach Oberacherner Ecken eingreifen musste (65., 66.), reagierte man beim SSV: Pierre Eiberger kam für Cabraja. Eiberger hatte sich am Mittwoch in Pforzheim bekanntlich verletzt und musste früh ausgewechselt werden. „Der Spieler wollte gern spielen, aber man hat als Trainer ja auch Verantwortung“, schilderte Albert Lennerth nach dem Spiel die schwierige Entscheidung, Eiberger zu bringen. 

Eiberger belebt das Spiel

Im Endeffekt sollte sich die Einwechslung des Reutlinger Kapitäns als Glücksgriff erweisen, denn mit Eiberger kam deutlich mehr Gefahr ins Reutlinger Offensivspiel. Ein erster Schuss Eibergers ging noch vorbei (72.), doch in Minute 76 war es Eiberger selbst, der den Ausgleich erzielte. Nach einer Ecke des SSV war der Ball zunächst abgeblockt werden, ehe Eiberger aus der zweiten Reihe den Ball durch die Abwehr durch rechts unten ins Eck jagte (76.). Nun war richtig Feuer im Spiel. „In den letzten 20 Minuten war es Tempofußball, wie wir ihn spielen wollen“, bilanzierte Lennerth. So kam es in den letzten Spielminuten noch zu mehreren guten Aktionen auf beiden Seiten. Die besten aus Reutlinger Sicht hatte Sanyang (87., 90.+1), doch es blieb beim letztlich verdienten 1:1-Endstand.

„Gerechtes Unentschieden“

Bei den Trainern herrschte nach dem Spiel Einigkeit über das verdiente Ergebnis. „Wir haben die Woche erfolgreich zu Ende gespielt. Oberachern war am Anfang frischer im Kopf. Was die Jungs diese Woche geleistet haben, war Wahnsinn. Heute konnten wir das nicht so auf den Platz bringen“, bilanzierte Lennerth. Oberacherns Trainer Fabian Himmel gab einen Einblick in die taktische Vorbereitung: „Beide Mannschaften waren gut aufeinander eingestellt. Der SSV hat immer reagiert auf das, was wir machen wollten. Das hat mir richtig Spaß gemacht, es war ein richtiges Battle.“ 

So spielten sie:

SSV Reutlingen: Piu – Staiger, Jäger, Sagert (30. L. Lennerth), Lübke – Schiffel, Cabraja (66. Eiberger), Meixner, Mayer – Kuengienda (53. Sanyang), J. Djermanovic (68. Gorgoglione)

SV Oberachern: Redl – Fritz, Zwick, Gueddin, Stefotic, Leberer, Recht (76. Awell), Knobelspies, Ludwig, Durmus (90.+5 Varivoda), Huber (79. Barnick) 

Tore: 0:1 Durmus( 53.), 1:1 Eiberger (76.)

Schiedsrichter: Timo Lämmle

Zuschauerzahl: 608.

20.08.2022 (sv)

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