Jimmy Marton mit dem Tor des Tages bei der Niederlage SSV Reutlingen gegen den FC Nöttingen.

Auch im sechsten Anlauf in Folge konnte der SSV keinen Punkt gegen den FC Nöttingen erzielen. Mit 0:1 (0:1) unterlag der SSV Reutlingen den Badenern. 530 Zuschauer sahen einen ersatzgeschwächten Gastgeber, der mit viel Einsatz zu Werke ging. Bis zur Nöttinger Führung waren die Reutlinger die Mannschaft mit leichter optischer Überlegenheit. Erst als die Kreuzeichekicker im zweiten Abschnitt etwas offensiver zu Werke gehen mussten, ergaben sich Räume und Gelegenheiten für den Gast. Dem SSV fehlten die Abgezocktheit und die Erfahrung, um dem Spiel nach dem Rückstand noch eine Wende geben zu können. Und natürlich auch das Quäntchen Glück, vor allem in der Schlussphase. Die Gäste gingen nicht als unverdienter Sieger vom Platz, über eine Punkteteilung hätten sie sich aber auch nicht beschweren können.

Munterer Auftakt der Begegnung

Das Abseitstor von Tom Patrick Schiffel (3.) darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gäste  zunächst besser in die Partie kamen und in der vierten und sechsten Minute bereits zwei Möglichkeiten hatten. In der Folge konnte der SSV die Spielkontrolle aber mehr und mehr übernehmen und kam seinerseits zu weiteren Torgelegenheiten. So konnte Tom Patrick Schiffel in der 15. Minute eine Flanke von Tim Schwaiger über den Torwart auf die Latte lupfen. In Minute 17 war es wiederum Schiffel, der blitzschnell schaltete und Onesi Kuengienda auf die Reise schickte. Der legte sich den Ball jedoch einen Hauch zu weit vor und so konnte der Torhüter der Gäste klären. In der 19. Minute hatten die Nöttinger noch einmal eine Möglichkeit, danach verflachte die Partie zusehends. 

SSV übernimmt Zepter, kalte Dusche

Der SSV kontrollierte die Partie, ohne aber echte Torgefahr zu entwickeln. Dabei lief der Ball mitunter gefällig in den eigenen Reihen, in den gegnerischen Strafraum konnten sich die Nullfünfer aber nur selten kombinieren. Die Begegnung plätscherte zu diesem Zeitpunkt etwas dahin. Die kalte Dusche dann kurz vor dem Pausentee: Nöttingen mit dem 0:1 durch Mario Bilger (40.) unter Zuhilfenahme des Innenpfostens an Piu vorbei. Danach passierte nicht mehr viel im ersten Durchgang. Die Reutlinger mussten den unglücklichen Rückstand zuerst einmal verarbeiten. 

Kompakte Gäste lassen nur wenig zu

Doch auch zu Beginn des zweiten Durchgangs taten sich die Reutlinger erst einmal schwer. Die Gäste kamen zu klaren Einschussmöglichkeiten in der 50. und 52. Minute, als die Nöttinger einmal eine Hereingabe nicht verwerten konnten und einmal am Reutlinger Torwart scheiterten. Dann verletzte sich Enrico Alejandro Piu bei seiner spektakulären Rettungstat gegen de Santis (63.), so dass er wenig später ausgewechselt werden musste. Für ihn kam Louis Potye zu seinem ersten Oberliga-Einsatz. Doch der SSV gab sich nicht auf. Wieder war es der agile Reutlinger Schiffel, der ein Missverständnis in der Nöttinger Abwehr nutzen konnte.  Endstation auch hier: Dups. In der 76. Minute behinderten sich Nils Staiger und Debütant Aaron Leyhr gegenseitig vor dem völlig verwaisten Gästetor. Der SSV war jetzt noch einmal energischer geworden und setzte die Mannschaft von Trainernovize Schenker unter Druck.

Drangphase wird nicht belohnt

Onesi Kuengienda läutet dann die Schlussoffensive mit einer Fackel aus über 20 Metern ein, leider knapp über den Kasten (80.). Nur eine Minute später hob der dritte Debütant Luca Lennerth den Ball gefühlvoll in die Mitte auf Leyhr dessen Fallrückzieher jedoch misslang. Die letzte große Gelegenheit des Spiels hatte dann erneut Schiffel, als sein Schuss im letzten Moment abgeblockt wurde (89.). Reutlingen auch danach noch weiter bemüht, richtig brenzlig wurde es für die Gäste aber nicht mehr. Weil die Nöttinger in den letzten Minuten immer wieder Zeit von der Uhr nahmen, gab es satte sieben Minuten Nachspielzeit, doch auch die reichten am Ende nicht zu einem Punktgewinn.

Fazit und Ausblick

Der SSV war heute mit einer extrem jungen und unerfahrenen Truppe angetreten. Die Jungen konnten sich auch direkt gut einfügen und haben durchweg gut gespielt. Dennoch war der Mannschaft der hohe Verletztenstand gerade auch des erfahreneren Personals anzumerken. In einer Partie mit insgesamt wenig Höhepunkten hätte sich mit etwas mehr Routine sicher leichter etwas mitnehmen lassen. Gleichzeitig haben die Auftritte der Youngsters aber auch gezeigt, dass sie für die härtere Gangart in der Oberliga gewappnet sind und der Mannschaft helfen können. Erfreulich war, dass die Mannschaft sich bis zuletzt nicht aufgegeben hat.

Für Philipp Reitter, Michael Konietzny und Maik Schütt gestaltet sich die Vorbereitung auf die nächste Partie etwas leichter: Motivieren müssen sie ihre Schützlinge nämlich nicht extra. Am kommenden Freitag um 19 Uhr steigt das Derby gegen die Stuttgarter Kickers an der Kreuzeiche. Das ist vielleicht die Gelegenheit ohne Druck befreit aufspielen zu können, denn einkalkuliert sind die Punkte gegen die Blauen nicht unbedingt. Wir erwarten eine kämpferische und rassige Begegnung und eine tolle Atmosphäre.
Also: Kommen!

So spielten sie:

SSV Reutlingen: Piu (69. Potye) – Staiger (79. Lennerth), Jäger, L. Preuß (73. Dautaj), Lübke, Schiffel, Krajinovic (58. Leyhr), Mohr, Schwaiger, Wöhrle, Kuengienda 

FC Nöttingen: Dups – Brenner, Fassler (80. Fratea), Heers, Hauser (89. Kranitz), Trivunic, Ulusoy, De Santis (90+1 Uslu), Gür, Hecht-Zirpel (77. Di Piazza), Marton

 Tore: 0:1 Marton (40.)

Zuschauer: 530

Schiedsrichter: Christian Schipper, Tobias Lauber, Florian Schaible

19.02.2022 (dibe)

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