Erste Mannschaft des SSV Reutlingen kassiert bei der dritten Heimniederlage in Folge gegen den 1. FC Rielasingen-Arlen ein 0:1. Das Schütt-Team bleibt in der Liga zu Hause weiter torlos.

Der SSV kam eigentlich gut ins Spiel und dominierte die Partie, ohne jedoch richtig Durchschlagskraft zu entwickeln. Für den Gast reichte ein ernsthaft vorgetragener Angriff in der gesamten Begegnung, um den zunehmend müder wirkenden Hausherren die drei Punkte zu entreißen. “Wir machen das Tor nie und die anderen machen es immer”, stellte dann auch Denis Lübke nach dem Abpfiff fest.

Der SSV startet engagiert in die Begegnung

In der ersten Halbzeit setzten die Schützlinge des Trainergespannes um Maik Schütt die Rielasinger massiv unter Druck und ließen sie nicht zur Entfaltung kommen. Durch das aggressive und hohe Pressing eroberten sich die Reutlinger ein ums andere Mal den Ball. Gleich in der ersten Minute konnte Tom Schiffel nach der ersten Ecke aus 20 Metern abziehen, sein Ball ging aber links am Tor vorbei. Weitere Offensivaktionen folgten dann in der 12. und 14. Minute durch Ganaus und Schumann, doch jeweils war der Rielasinger Torspieler Klose auf dem Posten. In der 20. Minute zog Schwaiger aus 18 Metern ab, sein Schuss ging jedoch knapp über das Rielasinger Tor. Der erste Rielasinger Schuss aufs Tor dann in der 26. Minute, der Abschluss von Wellhäuser war jedoch leichte Beute für Weisheit. Es sollte der einzige Torschuss der Gäste im ersten Durchgang bleiben. Im direkten Gegenzug war es dann der Reutlinger Kapitän Pierre Eiberger, der aus 19 Metern aber zu hoch zielt.

Beste Reutlinger Phase vor der Pause

In der 35. Minute schickte Zukic Schwaiger steil, dessen Schuss aus spitzem Winkel aber von Klose im Nachfassen entschärft werden konnte. In dieser Szene verletzte sich dann auch Luca Meixner beim Versuch nachzusetzen – der erste von drei verletzungsbedingten Auswechslungen am heutigen Nachmittag beim SSV war die Folge. In der 40. Minute dann ein Schuss von Zukic aus spitzem Winkel am Tor vorbei. Es folgten zwei Zukic-Freistöße, die aber entweder geblockt (41.) oder von Klose entschärft (44.) werden konnten. In der Nachspielzeit dann noch eine scharfe Hereingabe von Schumann, die aber von Dautaj und Ganaus verpasst wurde. So blieb es zur Pause bei einem 0:0. Reutlingen dominierte die Hälfte, war insgesamt aber deutlich zu ungefährlich in seinen Angriffsbemühungen.

Nachlassende Kräfte in der zweiten Hälfte

Mit zunehmender Spieldauer gelang es dem SSV immer weniger, das verordnete hohe Pressing umzusetzen. Es schien, als würden die Kräfte nach dem hohen Aufwand von der zweiten Halbzeit am Dienstag und den ersten 45 Minuten heute nachlassen. So kamen nun auch die Rielasinger zu zwei Halbchancen mit letztlich ungefährlichen Schüssen aus der zweiten Reihe durch Wellhäuser (49.) und Sagmeister (54.). Die Reutlinger kamen nach einem Zukic-Freistoß zu einer Kopfballchance durch Schwaiger (50.) und einem 19-Meter-Schuss wiederum durch Schwaiger (52.). In Minute 59 dann nochmals die Gäste, deren Konter über Wellhäuser aber von Mohr zur Ecke geklärt werden konnte, ehe es richtig gefährlich wurde. In der Folge plätscherte die Partie vor sich hin, ohne nennenswerte Torraumszenen auf beiden Seiten. “Wir wollten nicht wieder so unglücklich verlieren, wie am Dienstag”, suchte Denis Lübke nach einer Erklärung für die gehemmten Angriffsbemühungen seiner Mannschaft.

Knockout aus heiterem Himmel

“Das 0:1 war glücklich für uns, ein 0:0 wäre okay gewesen”, sagte der Rielasinger Coach Michael Schilling nach dem Spiel. Und tatsächlich war es der einzige zielstrebige Angriff der Gäste, der das Spiel entschied: Nach einem Konter schoss Wellhäuser und zwang Weisheit zu einer starken Parade. Den Abpraller verwertete Adrovic dann eiskalt zu Gästeführung. Das war an diesem Nachmittag ein echter Wirkungstreffer für die Reutlinger Mannschaft, die sich zwar weiterhin bemühte, aber deren Selbstbewusstsein nach dem neuerlichen Dämpfer arg beschädigt schien.

Verzweifelte letzte Angriffe

Schwaiger versuchte sich noch einmal mit einem Schuss aus 18 Metern, der von Klose gehalten werden konnte (79.), eine Schumann-Flanke geriet etwas zu lang (81.) und Nils Staiger schoss aus gut und gerne 25 Metern über das Tor (86.). Staiger wurde kurz zuvor für den verletzten Eiberger eingewechselt. In der 86. Minute musste dann auch noch Schiffel verletzt runter, für ihn kam Nuraj. Die letzte erwähnenswerte Szene des Spiels dann in der 89. Minute: Flanke Lübke auf den ebenfalls eingewechselten Sanyang, dessen Kopfball ging dann aber ans Außennetz. Der gut leitende Schiedsrichter Marcel Lalka pfiff die Partie kurze Zeit später ab.

Fazit und Ausblick

“Wir wollten unbedingt gewinnen, hatten viel Ballbesitz aber über das gesamte Spiel keine klare Torchance. Wir waren nicht bereit ins Gegenpressing zu gehen und schnell in die Defensive umzuschalten”, merkte Maik Schütt nach dem Spiel an. Und in der Tat: das hohe Pressen und aggressive Anlaufen zu Beginn des Spiels konnte nicht über die gesamte Spieldauer umgesetzt werden. Das drückt für die kommenden Aufgaben das Selbstvertrauen. Leichter macht es da auch nicht, dass heute weitere drei Leistungsträger mit Blessuren vorzeitig vom Platz mussten. Weiter geht es am Mittwoch bereits um 17 Uhr beim SGV Freiberg. Vielleicht hilft es der Mannschaft ja, dass wohl niemand erwartet dort etwas Zählbares mitnehmen zu können. Es gab schon häufiger Überraschungen, wenn eine vermeintlich unterlegene Mannschaft ohne Druck aufspielen kann.

So spielten sie:
SSV Reutlingen: Weisheit – Jäger, Eiberger (76. Staiger), Lübke, Meixner (39. Dautaj), Schiffel (87. Nuraj), Ganaus (80. Sanyang), Mohr, Schwaiger, Zukic, Schumann

1. FC Rielasingen-Arlen: Klose – Bertsch, Rasmus, Compagnucci Almeida, Kunze (79. Bohlander), Serpa, Malaj (87. Wehrle), Schmidtke, Tost (46. Adrovic), Wellhäuser, Sagmeister (65. Tomizawa),

Tore: 0:1 Adrovic (74.)

Zuschauer: 620

Schiedsrichter: Marcel Lalka; Assistenten: Manuel Krieger, Julian Kiefer
02.10.2021 (dibe)

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