
Oberliga, 26. Spieltag: TSG Backnang – SSV Reutlingen 05 3:0 (1:0)
Der SSV Reutlingen hat sein Auswärtsspiel bei der TSG Backnang verloren. Nach 90 Minuten hieß es 3:0 für den Gastgeber. Der SSV hatte erneut viele Ausfälle zu verzeichnen. Maik Stingel stand erstmals als Coach am Spielfeldrand.
SSV ohne Lennerth nach Backnang
Neuer Trainer, altes Ergebnis: Auch im ersten Spiel ohne Maik Schütt sieht das Ergebnis genauso aus wie eine Woche zuvor. Aus dem neuen Trainerduo Albert Lennerth und Maik Stingel konnte nur Stingel die Reise zum ersten Auswärtsspiel antreten, da Lennerth am Vortag einen positiven Coronatest vermelden musste. Neben Lennerth fielen auch Marvin Jäger und Leon Tuksar coronabedingt aus. Doch auch darüber hinaus fehlten dem SSV zahlreiche Akteure. Zu den kurzfristigen Ausfällen zählte Denis Lübke, der aufgrund einer anhaltenden Schulterverletzung vor dem Spiel passen musste. In der Konsequenz saßen auf Seiten des SSV zahlreiche U19-Spieler auf der Bank oder standen – wie Florian Krajinovic – gleich in der Startelf. „So etwas habe ich noch nie erlebt, so viele Verletzte!“, schüttelte Neu-Coach Stingel den Kopf. „U19-Spieler, die am Vortag 90 Minuten durchgespielt haben, mussten rein.“
Verletzungsprobleme beim SSV
Doch auch die etwas etablierteren Spieler waren in Backnang nahezu chancenlos. Einer guten Szene von Dautaj gleich zu Beginn (2.) folgte eine Großchance von Backnangs Mario Marinic, der nach einem Fallrückzieher vom Elfmeterpunkt das Tor nur knapp verfehlte (3.). Dann spielte in erster Linie Backnang und erzielte bereits in Minute 12 das 1:0 durch Mert Tasdelen, der nach freundlicher Mithilfe des weit herausgeeilten Reutlinger Keepers Enrico Piu aus 30 Metern einlochen konnte. Zwei weiteren Großchancen durch Marinic (16.) und Tasdelen (17.) folgte der nächste Rückschlag für die Reutlinger. Mit Onesi Kuengienda und Bleart Dautaj mussten gleich beide Angreifer nach 19 Minuten mit Oberschenkelproblemen vom Feld. Sie wurden ersetzt durch Muhamed Sanyang und Vladan Djermanovic.
SSV zu harmlos
Gegen Ende der ersten Halbzeit versuchte der SSV etwas mehr Druck aufzubauen, blieb dabei jedoch weiterhin viel zu harmlos. Weder Tim Schwaiger (41.) noch Frederik Schumann (42.) können die Hausherren ernsthaft gefährden. Stattdessen scheitert der Ex-Reutlinger Sebastian Gleißner unmittelbar vor dem Pausenpfiff nur um Zentimeter am 2:0. Zu Beginn der zweiten Halbzeit muss TSG-Torhüter Dieseler nach einem Schuss von Schumann erstmals ernsthaft klären (55.). Doch nur zwei Minuten später fiel für Backnang das 2:0 durch Julian Geldner, als die Reutlinger Hintermannschaft nicht klären konnte. Nur eine Minute später wurde es direkt noch einmal gefährlich, als wiederum Gleißner knapp am Tor vorbeischoss. Doch sein Mannschaftskollege Loris Maier sorgte in Minute 86 für klare Verhältnisse und erzielte den 3:0-Endstand.
Entwicklung braucht Zeit
„Bei so vielen Verletzten mussten die Jungen in die Bresche springen. Allerdings kann da keiner erwarten, dass die sofort liefern können“, nahm Stingel das extrem junge Team (Durchschnittsalter 22,6 Jahre) in Schutz. „In den nächsten Wochen heißt es Arschbacken zusammen kneifen, eine gute Trainingswoche und die Spieler fit zu bekommen. Nächste Woche gilt es gleich wieder, daher bringt es nichts nach hinten zu schauen! Heute war nicht der Gradmesser um drei Punkte holen zu müssen“, analysierte der Trainer. Und fügte hinzu: „Es geht über Entwicklung! Es muss sich entwickeln und geht nicht von heute auf morgen!“
So spielten sie:
TSG Backnang: Dieseler – Dannhäußer, Leon Maier, Schwemmle, Geldner – Gleißner, Loris Maier, Pollex – Marinic, Santoro (71. Sejdinovic), Tasdelen (85. Rakic)
SSV Reutlingen: Piu – L. Preuß, Schiffel, Schumann, Staiger – Ioannidis (62. Wöhrle), Krajinovic, Meixner (79. Özüdogru), Schwaiger – Dautaj (19. Sanyang), Kuengienda (19. Djermanovic)
Tore: 1:0 Tasdelen (12.), 2:0 Geldner (57.), Loris Maier (86.)
Schiedsrichter: Stefan Ebe
27.03.2022 (sv)