Der SSV Reutlingen hat sein Achtelfinalspiel des wfv-Pokal beim Landesligisten TSV Ehningen mit 0:2 (0:0) gewonnen und zieht damit ins Viertelfinale ein. Die Tore schossen Sauerborn und Mohr.

Erste Halbzeit kaum erwähnenswert

Das Ergebnis stimmte, das Spiel selbst fiel eher unter die Kategorie “geht so”. Insbesondere die erste Hälfte erinnerte mehr an einen Nichtangriffspakt denn an ein rassiges Pokalspiel. Viel Geplänkel im Mittelfeld, kaum nennenswerte Torraumszenen auf beiden Seiten. Die beste Möglichkeit aus SSV-Sicht hatte noch Leon Rasic bereits kurz vor der Pause, als er mit viel Platz die linke Seite hinunterjagte und dann Willie Sauerborn in der Mitte anspielte (40.). Oder es jedenfalls versuchte. Statt sicher mit der Innenseite zu passen, streichelte er den Ball mit dem Außenrist in die Mitte. “Das war genau das Gleiche wie letzte Woche. Viel zu verspielt”, schüttelte SSV-Coach Maik Schütt den Kopf.

Schütt selbstkritisch

Allerdings sparte der Trainer auch nicht mit Selbstkritik. “Das Spiel heute nehme ich auf mich. Ich habe die Mannschaft falsch eingestellt”, sagte er direkt nach dem Spiel. “Die Parole heute lautete, in 90 Minuten ins Viertelfinale einzuziehen, egal wie.” Das “egal wie” nahm seine Mannschaft wohl etwas zu wörtlich, weshalb das Spiel zur Pause noch immer torlos war. Schlimmer noch: “Wir haben in der ersten Halbzeit keinen einzigen Ball aufs Tor geschossen – allerdings auch nichts zugelassen.”

Mehr Torgefahr in Halbzeit zwei

In der Halbzeitansprache fand der Reutlinger Kommandogeber dann wohl andere Worte, denn bereits kurz nach Wiederanpfiff gab es erstmals etwas Zählbares zu vermerken. Nach Vorarbeit von Pierre Eiberger erzielte Sauerborn per Kopf das wichtige Führungstor für den SSV (53.). Doch auch Ehningen wurde offensiver. Die erste richtig dicke Möglichkeit verhinderte Nuraj, als er in höchster Not zum Abstoß klärte (73.). Und Ehningen blieb am Drücker. Fast entstand der Eindruck, die SSV-Spieler ließen sich etwas verunsichern, denn in Minute 77 wurde es wieder gefährlich vor dem Tor von SSV-Keeper Enrico Piu.

Stärkere Schlussphase

Doch nun gelang es dem SSV, schnell umzuschalten und einen Konter zu fahren. Abwehrspieler Frederick Mohr war es schließlich, der Mustafa Görkem im Tor des TSV Ehningen keine Chance ließ und zum erlösenden 2:0 aus Reutlinger Sicht einlochte. Mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken wurde die Kreuzeichetruppe wieder sicherer. Sauerborn hatte eine Möglichkeit, auf 3:0 zu erhöhen, doch sein Schuss ging knapp rechts am Tor vorbei (83.). Bereits in der Nachspielzeit konterte der SSV erneut, doch der eingewechselte Leon-Sky Tuksar verfehlte nach Eiberger-Vorlage ebenfalls knapp (91.). Dies spielte jedoch keine Rolle mehr, denn am Ende siegte der SSV letztlich verdient. “Das war nicht unser bestes Spiel, doch wir stehen im Viertelfinale. Das nehmen wir mit”, bilanzierte Schütt abschließend.

So spielten sie:

TSV Ehningen: Görkem – Bartmann (81. Krause), George Berberoglu, Bothner, Bartmann, Kasikci, Meyer (76. Paetzold), Kizilagil (61. Mohammadou), Fais (61. Flaig), Marcel Berberoglu, Schuster

SSV Reutlingen: Piu – Suddoth (81. Papp), Staiger, Eiberger, Sauerborn, Rasic (64. Tuksar), Ahmeti (64. Soultani), Küley, Mohr, Schwaiger (75. Ruther), Nuraj

Tore: 0:1 Sauerborn (53.), 0:2 Mohr (78.)

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26.08.2020 (svolk)

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